Von der Natur auf den Bauernhof – vom Bauernhof auf den Tisch

Das Projekt „Von der Natur auf den Bauernhof – vom Bauernhof auf den Tisch“, im Folgenden „Bauernhofprojekt“ genannt, wurde in den vergangenen drei Jahren erfolgreich durchgeführt - in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ostercappeln und dem Wittlager Landvolk und den Wittlager Landfrauen, unterstützt von der LB Damme und durch die Förderung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung.

In 2018 sind jeweils der Jahrgang 3 der Grundschule am Wiehengebirge (Ostercappeln), Grundschule zur Schnippenburg (Schwagstorf) und der Mühlenbachschule (Grundschule Venne) mit jeweils zwei Klassen und der Jahrgang 5 der Ludwig-Windhorst-Schule (Oberschule Ostercappeln) mit jeweils 3 Klassen auf vier Bauernhöfen gewesen. Pro Jahr waren das ca. 180 Schüler und Schülerinnen, im gesamten Förderzeitraum ca. 550 Schüler.

Koordiniert wurde das gesamte Bauernhofprojekt von Simone Egli-Kroll. Die Antragstellung und Abrechnung erfolgte über die Gemeinde Ostercappeln, Ansprechpartnerin ist Ellen Schewski.

Das Projekt besteht aus drei Teilbereichen. Im ersten Teil geht es in der Schule um die Vorbereitung auf den Bauernhofbesuch, durchgeführt von Simone Egli-Kroll. Der zweite Teil besteht aus dem Bauernhofbesuch. Dieser wird von Olaf Böhmann und den Betriebsleitern begleitet. Im dritten Teil geht es um das Thema „Kochen“, dieser Bereich wird von Kerstin Kampmann geplant und durchgeführt.

Wenn die Entfernung von der Schule zum Hof, doch zu weit zum Laufen ist, durften die Kinder mit dem Planwagen von Herrn Rupp hin- und herfahren. Die Kosten der Planwagenfahrt wurde von der Gemeinde Ostercappeln übernommen. Die Eltern mussten eine Lebensmittelumlage von 3 Euro zahlen. Die Kopierkosten für die Arbeitsblätter wurden ebenfalls von der Gemeinde Ostercappeln übernommen. Die Honorarkosten konnten durch die Projektförderung der Bohnenkamp-Stiftung finanziert werden und die Materialkosten konnten über die Spende der LB Damme beglichen werden.

Im Herbst 2015 startete das Bauernhofprojekt mit den Grundschulen Ostercappeln und Schwagstorf. Jeweils zwei Klassen wurden zur Vorbereitung im Unterricht besucht. Dabei ging es um die grundsätzliche Einführung in das Thema Nutztierhaltung, speziell die Milchkuh. Durch Mitnahme von Milchprodukten wurden die Verarbeitungsmöglichkeiten der Milch dargestellt. Höhepunkt für die Kinder war das eigene Butterschütteln aus Sahne. Auf dem Hof erfuhren die Kinder, wie gemolken wird und was eine Kuh an einem Tag frisst und trinkt. Hofrundgänge vermittelten die vielfältige Arbeit der Betriebsleiter und deren Familie. Um den Bezug zur eigenen Ernährung herzustellen wurden dann im Teil 3 in der Schule die Produkte, die die Schüler zuvor auf den Höfen kennenlernten, gemeinsam zubereitet und gemeinsam gegessen. Besucht wurden die Betriebe Meyer zu Holte in Ostercappeln und Dürfahrt in Schwagstorf. Diese Betriebe wurden auch im Herbst 2016 und 2017 besucht.

Im Mai 2016 wurde das Projekt in der Oberschule durchgeführt. In drei Klassen im Jahrgang 5 wurde im Vorfeld in der Schule wieder der Schwerpunkt auf die Nutztiere gelegt, besonders auf die Fleischerzeugung. Der Besuch auf dem Kälberbetrieb Driehaus in Schwagstorf erfolgte mit dem Schwerpunkt Kälberaufzucht, aber auch mit einer Station Weihnachtsbaumplantage. Gekocht und gegessen wurde wieder in der Schule. Die Schüler waren mit Eifer dabei und aßen gerne alles auf, was vorher gemeinsam gekocht wurde. Das Projekt vermittelt den Schülern auch einen Einblick in das Thema Hauswirtschaft.

Die Besuche fanden auch im Mai 2017 und 2018 statt. In diesem Jahr konnte feststellt werden, dass die Schüler bereits zum Teil auf den Milchviehbetrieben waren oder den Gemüsebetrieb besucht hatten. Das erworbene Hintergrundwissen half das aktuelle Thema noch besser zu verstehen.

Im Frühsommer 2016, 2017 und 2018 ging es dann um das Thema Gemüse. Im Unterricht in der Grundschule Venne wurde ein ganzer Korb Gemüse vorgestellt und versucht die unterschiedlichen Gemüse in Wurzel, Blatt und Fruchtgemüse aufzuteilen. Außerdem wurde noch mal auf die Ernährungspyramide interaktiv hingewiesen. Um den Schülern zu vermitteln, dass der Gemüseanbau sehr arbeitsintensiv ist, wurde in der Schule gemeinsam eine kleine Kräuter/Gemüsekiste angelegt. Durch die eigene organisierte Pflege wurde bei den Schülern der soziale Aspekt gestärkt. Beim Besuch auf dem Gemüsebetrieb Bünte wurde gepflanzt, geerntet oder das Saatbett vorbereitet, je nach Witterungsverhältnissen. Im ersten Jahr wurden Zucchinipflanzen getopft und Kohlrabi geerntet. Kerstin Kampmann kochte dann zum Abschluss z.B. eine Gemüsesuppe mit den Schülern und Schülerinnen. Die Besuche waren alle sehr erfolgreich und alle Mitwirkenden wünschen sich eine Fortsetzung des Projekts. Alle Betriebsleiter sind auch in den kommenden Jahren bereit, Schüler und Schülerinnen auf ihren Höfen aufzunehmen. Durch die externe Organisation und Durchführung der Besuche auf dem Bauernhof kam das Projekt sowohl bei den Lehrerinnen und Lehrern als auch bei den Betriebsleitern gut an. Alle Beteiligten können den zeitlichen Aufwand in ihren Schul- und Betriebsablauf gut integrieren.

Die Abläufe des Projektes sind schlüssig und wurden von allen Beteiligten gut angenommen. Um den Bezug zu den heimischen Lebensmitteln noch stärker hervorzuheben, soll zukünftig mit den Schülern der Oberschule vor dem Teil 3 Kochen einen Teil der Kochzutaten direkt auf dem Markt in Ostercappeln und beim Schlachter vor Ort eingekauft werden.

Durch die Besuche der Schüler und Schülerinnen der Schulen in der Gemeinde Ostercappeln auf den vier Bauernhöfen wird versucht, den Zusammenhang zwischen Kulturlandschaft, Bauernhöfen als Erzeuger von Lebensmitteln und Lebensraum von Mensch und Tier deutlich zu machen. Das ist in den vergangenen drei Jahren gelungen. Das Projekt wird auch mit Unterstützung der Bohnenkamp-Stiftung für weitere drei Jahre (2018 -2021) fortgesetzt.

(Bericht der Projektleitung, Frau Egli-Kroll)