Leitsatz

Wenn die Bohnenkamp-Stiftung durch ihre Förderung von Bildungsprozessen sich selbst das Motto „Bildung fördern – alle mitnehmen.“ gewählt hat, dann heißt das zunächst Chancengleichheit zu ermöglichen, die Bildung und Erziehung junger Menschen zu unterstützen und dabei möglichst früh zu beginnen. Darum ist es notwendig, in Bildungsbiografien zu denken.
Bildung ist die Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration und den beruflichen Erfolg und nicht zuletzt grundlegend für die Persönlichkeitsentwicklung. Der Zugang zu Bildungsprozessen muss deshalb allen Kindern und Jugendlichen offenstehen. Auf dem Weg in die Bildung und durch die Bildungsinstitutionen darf niemand zurückgelassen werden. Das nützt dem Einzelnen und der Gesellschaft.

Die Arbeit der Stiftung hat besonders all jene Zielgruppen im Fokus, die ihre Potenziale nicht voll auszuschöpfen in der Lage sind, z.B. weil sie herkunftsbedingt zu wenig Frühförderung erfahren (Kinder aus bildungsabgewandten oder sozial schwachen Elternhäusern), einen besonderen Förderbedarf haben (z.B. gefährdete Jugendliche), oder deren Probleme im regulären Bildungssystem nicht erkannt werden (z.B. hochbegabte Kinder, deren Fähigkeiten häufig falsch eingeschätzt werden oder Kinder mit Migrationshintergrund, die keine ausreichenden Deutschkenntnisse haben).
Die Bohnenkamp-Stiftung tritt damit schwerpunktmäßig ein für eine spezielle Förderung derer, die aus verschiedenen Gründen als „benachteiligt“ im herkömmlichen Bildungssystem gelten.

Bewusst steht dabei die Ressourcenorientierung im Vordergrund. Der Blick wird also weniger auf die Defizite gelegt, sondern auf die Begabungen und Potenziale, die in jedem Menschen stecken. Der ressourcenorientierte Ansatz hat die Bildungsdebatte um einen wichtigen Aspekt der „Gesundheit“ erweitert. Demnach soll der Blickwinkel der Bildungsprojekte auch auf Schutzfaktoren gelenkt werden, die Kinder stark machen (z.B. körperliche Aktivitäten).
Das Merkmal der Ressourcenorientierung hat immer die gesamte Persönlichkeit im Blick, nicht einzelne, isolierte Bereiche, die es zu fördern gilt. Sie wendet sich an den „ganzen“ Menschen.

„Alle mitnehmen“ und in ihrer Bildungsbiografie zu unterstützen heißt, Bildungsübergänge wie von der Familie in die Kindertagesstätte, von der Kita in die Schule, von der Schule in die berufliche Ausbildung zu moderieren und zu erleichtern und in Netzwerken zu denken und zu agieren.
Dabei soll die Teilhabe von Kindern an Bildungsprozessen bereits möglichst früh unterstützt werden, z.B. der kompetenzfördernde und z.T. kompensatorische Besuch der Kindertagestätte, die möglichst frühe Teilnahme an musischen und sportlichen Aktivitäten etc.

„Es bedarf eines ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen“. Diese afrikanische Weisheit gilt auch in unseren Kulturkreisen. Meist sind aber die Rahmenbedingungen heute nicht darauf ausgerichtet. Hier will die Bohnenkamp-Stiftung besondere Akzente setzen, indem sie solche Projekte fördert, die möglichst viele am Bildungsprozess von Kindern und Jugendlichen beteiligte Personen, Fachleute, Institutionen zusammenbringen.