FSJ: Mutig dem Bauchgefühl folgen

 

Drei junge Menschen aus der Region Osnabrück sind auf dem Weg zu ihrem Freiwilligendienst in aller Welt

Osnabrück, 10. Juli 2023 – Das Abitur ist geschafft… Und jetzt? Drei junge Menschen aus der Region Osnabrück haben sich schon entschieden: Sie werden ein Jahr Freiwilligendienst im Ausland machen. Gefördert von der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung machen sie sich auf in die weite Welt voller neuer Erfahrungen und Begegnungen. Doch was ist es, was die drei zu diesem mutigen Schritt gebracht hat? Was treibt sie an? Und wohin werden sie gehen?

„Es war einfach ein Bauchgefühl.“ Miriam Scholz aus Bad Laer war sich sicher, dass sie nach dem Abitur einen Freiwilligendienst im Ausland machen wollte. Im August beginnt die 19-jährige ihren Einsatz in Norwegen. „Ich werde in einer Wohneinrichtung für Menschen mit und ohne Behinderung leben und arbeiten“, sagt Scholz. Schon früh hatte sie sich für diesen Weg interessiert. „Ich habe schon in der fünften Klasse gesagt: ‚Ich muss ins Ausland!‘“, erzählt Scholz lächelnd. Jetzt ist es Zeit für die Umsetzung. Viele mögliche Einsatzorte kamen für sie infrage: Südafrika, Griechenland? Am Ende wurde es Norwegen, doch nicht allein das Land war für sie entscheidend. „Es war das Projekt, das mich überzeugt hat“, sagt Scholz, die sich auf den Webseiten der Entsendeorganisationen über die möglichen Ziele informierte und so zu ihrem Entschluss kam. „Ich möchte später Fluglotsin werden. Davor wollte ich mich aber mit aller Aufmerksamkeit Menschen mit Behinderung zuwenden, direkt mit ihnen zusammenleben, ihre Sicht auf das Leben verstehen. Denn ich glaube, daran kann ich als Person wachsen.“

Auch David Strunk hat ein Ziel ausgewählt, das ihn vermutlich zum Wachsen an den neu gewonnenen Erfahrungen bringen wird. Für seinen Freiwilligendienst reist der Osnabrücker ins Amazonasgebiet Ecuadors. In einem Dorf in der Provinz Napo wird er in einer Schule der indigenen Bevölkerung Englisch unterrichten und dort für ein Jahr in einer Gastfamilie leben. Ein Schritt, der einiges an Mut verlangt, ihn in diesem Alter zu gehen – Strunk hat ihn, doch auch der Zufall hatte beim Finden des endgültigen Ziels seine Hände mit im Spiel. Zunächst hatte Strunk sich für ein Projekt in einer größeren Stadt und mit einigen anderen Volunteers interessiert, doch dann kam es anders: Er wollte den Schritt tiefer in das Land wagen, um der indigenen Bevölkerung näherzukommen, für die er sich besonders interessiert. Zusammen mit einem weiteren Freiwilligen sollte es nun nach Napo gehen. Es fand sich bisher aber niemand, der sich wie er dieser Herausforderung stellen will. Strunk blieb trotzdem bei seinem neuen Plan. „Ich dachte erst, das wird zu hart. Alleine, zwei Stunden bis zur nächsten Stadt.  Doch dann hatte ich Kontakt mit einer ehemaligen Freiwilligen. Sie hat mich beruhigt, nein, sie hat mich sogar motiviert diesen Schritt zu gehen,“ sagt er. Strunk hatte früh begonnen, seine Reise zu planen. So fand er auch die Zeit seine Bedenken aus dem Weg zu räumen und sich auch noch um sein Visum zu kümmern. „Das war ein Haufen an Papier, es mussten Übersetzungen für meine Zeugnisse gemacht, Papiere beglaubigt werden. Meine Entsendeorganisation hat mich mit Checklisten unterstützt. Das war sehr hilfreich. Wichtig ist, sich frühzeitig um alles zu kümmern!“ Vor allem, wenn man in ein Visum-pflichtiges Land ausreist, das weiß Strunk jetzt aus erster Hand. Und doch ist er nun einige Wochen vor seiner Abreise sicher, dass er sich für das Richtige entschieden hat. „Die Hauptsache war, dass es am Einsatzort wirklich anders ist als hier,“ sagt Strunk. Ein indigenes Dorf im ecuadorianischen Amazonaswald, das scheint auf den ersten Blick zu passen.

Etwas vertrauter wird das Ziel für Pia Splete sein – nach dem Abitur auf der Waldorfschule zieht es sie für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ins dänische Hundested, eine Stunde nördlich von Kopenhagen. „Ich habe Verwandtschaft in Dänemark und kenne es schon aus vielen Urlauben, doch durch meinen Freiwilligendienst werde ich das Land aus einer neuen Perspektive kennenlernen“, ist sich Splete sicher.  In einer „Efterskolen“, einem Internat für Jugendliche, das nach dem Absolvieren der zehnten Klasse ein Orientierungsjahr vor dem Abitur bietet, wird Splete sich einsetzen. Sie unterstützt dort die Lehrkräfte und hofft, ein Theaterprojekt für die Jugendlichen umsetzen zu können. Vor allem aber will sie dabei die Sprache noch besser lernen: „Ich möchte in Dänemark Medizin studieren, das ist mein großer Traum. Und dafür ist perfektes Dänisch unerlässlich“, weiß Splete. In einem einwöchigen Vorbereitungsseminar des DRK traf sie schon auf andere Freiwillige aus ganz Deutschland, bekam dort das Handwerkszeug und die letzten Informationen, bevor es losgeht. „Das war sehr spannend, wir sind eine Gemeinschaft sehr netter Menschen. Jetzt kann es losgehen!“

Für Pia, Miriam und David ist der Freiwilligendienst ein Aufbruch ins Ungewisse. Und doch ist es vermutlich gerade das, was den besonderen Reiz des Freiwilligendienstes im Ausland für sie ausmacht: sich den Herausforderungen der Welt zu stellen und dann an eigenen Erfahrungen zu wachsen. Mutig den Schritt in das Unbekannte zu wagen und dabei seinem Bauchgefühl zu folgen.

Die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung unterstützt junge Menschen wie Pia Splete, Miriam Scholz und David Strunk bei der Umsetzung ihres Freiwilligendienstes. Bis zu 1500 € stellt die Stiftung zur Verfügung, um den von den Teilnehmenden selbst eingeworbenen Anteil an den Kosten des Auslandsaufenthaltes zu unterstützen. In Kooperation mit Entsendeorganisationen können junge Menschen eine Aufgabe und ein Ziel identifizieren, ihren Einsatz planen und sich mit finanzieller Hilfe des Bundes und aus privaten Mitteln auf den Weg zu ihrem Einsatzort machen.

Interessierte junge Menschen können sich mit einer Bewerbung, die einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben enthält, an die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung (Klaus-Strick-Weg 28, 49082 Osnabrück; gewicke@bohnenkamp-stiftung.de) wenden. Die Förderung beschränkt sich auf Freiwilligendienste von Volljährigen aus der Region Osnabrück. Die zuständige Ansprechpartnerin ist Uta Gewicke, Referentin der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung.

Informationen zur Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung:

Unter dem Motto „Bildung fördern – alle mitnehmen“ unterstützt die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung innovative, fachlich abgesicherte und auf Nachhaltigkeit angelegte Bildungsprojekte, die die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen verbessern. Dabei ist die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung bewusst eine regionale Stiftung, die vorrangig Projekte in der Stadt und im Landkreis Osnabrück unterstützt. Konkret fördert und organisiert die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung:

  • Projekte, die die Selbstkompetenz und -motivation, gerade auch bei sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen stärken und entwickeln.
  • Projekte, die Familien als wichtige und kontinuierliche Bildungsinstanz stark machen und förderen.
  • Initiativen, die dem Aufbau von Netzwerken und Bildungspartnerschaften dienen.
  • Maßnahmen, die zur Entwicklung eines gesunden Lebensstils in Familie, Kita und Schule als Grundlage für gelingende Bildungsprozesse beitragen.
  • Initiativen und Organisationen, die Bildungswege, vor allem die -übergänge positiv gestalten und begleiten.
  • Projekte, die innovativ sind und Lösungen suchen, die fachlich abgesichert sind und neue wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen.

Diesen Schwerpunkten verpflichtet, wurden schon etliche Projekte mit Modellcharakter durch die Unterstützung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung verwirklicht.

Pressekontakt
Frederik Kathmann
Pressereferent
Telefon +49 176 24 11 34 26
E-Mail presse@bohnenkamp-stiftung.de

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